Wallfahrtskloster Bornhofen


 

Einen Augenblick bitte ...

 

Über den Tag hinaus

Wenn uns in den unterschiedlichen Situationen des Lebens die Härte der äußeren Wirklichkeit trifft – Kälte, Dunkelheit und verlorene Hoffnungen -, redet Gott am deutlichsten in uns(-erem Herzen).

Die Sehnsucht des Menschen nach der Zeit und dem Raum hinter allen Grenzen und die unbedingte Hoffnung darauf lässt uns die verborgenen Sprachen zwischen Himmel und Erde mehr und mehr verstehen und die Wirklichkeit in und um uns mit anderen Augen sehen. Diese Sehnsucht nach dem Unendlichen trägt nichts Unwirkliches in sich und nichts, was unserer Natur und göttlichen Bestimmung entgegen stünde.

Wie die Schwalben im frühen Herbst die Sehnsucht nach der grenzenlosen Weite der Meere und Berge überkommt, vermag uns der Blick über den Tag hinaus auf einen neuen Weg zu bringen, auf dem sich Dunkelheit und Kälte wandeln in Licht und Wärme.

„Wandeln“ meint nicht, dass Gefahren und Hindernisse auf unseren Wegen wie von selbst verschwinden, „wandeln“ meint, vor Hindernissen nicht stehen bleiben, mutiger zu hoffen wagen, mehr vertrauen und gemeinsam unterwegs sein. – Der Weg, den wir gehen, ist wichtig. Ein Ziel ohne eigenen Weg gehört uns nicht.

Pater Dr. Roger Cicholaz OFM
(14.07.2007)