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Einen Augenblick bitte ... ER sah ihn an
Der eigentliche Sinn dieser Episode liegt nicht in der Antwort auf die Frage, ob wir eine solche Wunderheilung noch in unserer Wirklichkeit unterbringen können, vielmehr darin, dass wir das Jenseitige im Diesseitigen „verstehen“ und entsprechend handeln, d. h., vertrauen in die (auf-)helfenden und heilenden Gaben des Himmels. Die, die dabei sind, sehen, wie „die Dinge“ äußerlich erscheinen. Der Blinde, der das Geheimnis sieht, mehr zu hoffen und zu vertrauen wagt und nicht abgewiesen wird, ist der eigentlich Sehende. Schon in der altchristlichen und byzantinischen Kunst wurden die Heilungswunder an Blinden immer auch metaphorisch verstanden und entsprechend abgebildet: Christus bringt das Licht in unsere Welt durch die befreiende Kraft seines Evangeliums. Erleuchtet und sehend wird der „innere Mensch“ – und damit heil an Leib und Seele.
Der blinde Mann von Jericho,
ER sah sie an mit seinem Blick (nach Wilhelm Willms; bearbeitet)
Pater Dr. Roger Cicholaz OFM |