Wallfahrtskloster Bornhofen


 

Einen Augenblick bitte ...

 

Gebt, dann wird euch gegeben
 

In der so genannten Feldrede des Lukas (6,20-49) lesen wir: „Und wenn ihr nur denen Gutes tut, die euch Gutes tun, welchen Dank erwartet ihr dafür? Das tun auch die Sünder. Ihr aber sollt eure Feinde lieben und sollt Gutes tun und teilen, auch wo ihr nichts dafür erhoffen könnt“ (Lk 6, 34 f.).

 

Wenn wir nicht wüssten, woher diese Sätze stammen, sie mit der Botschaft Jesu in Verbindung zu bringen, liegt so nahe wie die Nacht dem Tag folgt. Geben und teilen, ohne zugleich Dank oder eine Gegenleistung zu erwarten, das ist die Vision Jesu, der neue Anfang für uns: das Abtauen alles Gefrorenen und der Beginn eines neuen Frühlings.

 

 

 

Wie sich Abhängigkeiten und Grenzen codieren, wusste schon Platon 500 Jahre v. Chr.: „Wer Geld und Reichtum erwirbt, hat in der Regel doppelt so große Liebe zu ihm. Wie die Dichter ihre Gedichte, die Väter ihre Kinder, so hätscheln die Erwerbenden ihr Geld...“ – „Gebt, dann wird auch euch gegeben werden. In reichem, vollem, gehäuftem, überfließendem Maß wird man euch beschenken; denn nach dem Maß, mit dem ihr zuteilt, wird auch euch zugeteilt werden“ (Lk 6,39).

 

Das ist der Lohn, den Jesus denen verspricht, die nicht für sich allein unterwegs sind.

Pater Dr. Roger Cicholaz OFM
(26.01.2008)