Wallfahrtskloster Bornhofen


 

Einen Augenblick bitte ...

 

Leid und Schmerz –

Was war, ist vergangen

 

 

„Gottes Liebe bewahrt nicht vor allem Leid. Sie bewahrt aber in allem Leid“ (H. Küng).

 

Die menschliche Geschichte ist seit Anbeginn auch eine Leidensgeschichte: Blut und Tränen, Schmerz, Trauer und Angst, Verzweiflung – und am Ende der Tod. Schon das Leid eines einzigen Menschen lässt uns fragen: warum? Warum trifft es mich, gerade mich und jetzt? Warum so viel sinnloses Leid?

 

Nicht weit ist es dann, nicht glauben zu können, dass es einen die Menschen liebenden Gott gibt. Aber ist es nicht umgekehrt? Lässt sich das unendliche Leid der Welt nicht nur im vertrauenden Glauben an den unbegreiflichen Gott der Liebe als nicht in allem sinnlos ertragen – wenn wir hinter allen Grenzen Licht und Weite und über dem Abgrund des Leids und des Bösen die ausgestreckte Hand erwarten?

 

Wir glauben – wie Jesu Passion, sein Leiden und Sterben, so ist auch die Passion eines jeden Menschen bewahrt in der Liebe Gottes – wie in Offb 21, 3f verheißen: „Gott wird bei ihnen sein. Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen.“

Pater Dr. Roger Cicholaz OFM
(05.11.2008)