Wallfahrtskloster Bornhofen


 

Einen Augenblick bitte ...

 

 

Symbol Berg

 

„Als Jesus die vielen Menschen sah, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich und seine Jünger traten zu ihm. Dann begann er zu reden und lehrte sie“, - so leitet Matthäus die „Bergpredigt“ Jesu ein. Hier – wie an allen anderen Stellen des Neuen Testaments – ist der Berg nicht als geografischer Ort, sondern als Symbol zu verstehen, als ein über sich hinausweisendes Bild in uneigentlicher Sprache. Ging einst „vom Berge“ das Wort der Weisung an Israel, so ergeht jetzt das neue Wort ebenfalls „vom Berge“.

 

Ähnlich ist der „Berg des Gebetes“ zu sehen, von dem Mt 14,23 spricht: Nachdem Jesus seine Jünger am Ufer des Sees Gennesaret aufgefordert hat, ins Boot zu steigen und ihm vorauszufahren, „stieg er auf den Berg, um in der Einsamkeit zu beten.“ Die Frage nach einem wirklichen Berg am See stellt sich nicht – er ist aus „inneren Gründen“ gegeben... zur Umschreibung der Gottesnähe, die Jesus im Gebet sucht.

 

Analog zur Bergpredigt heißt es: „Als er auf dem Ölberg saß, wandten sich die Jünger, die mit ihm allein waren, an ihn und fragten: Sag uns, wann wird das geschehen...?“ (Mt 24, 3 ff). - In einer alten bildlichen Darstellung der Himmelfahrt Christi (um 400) steigt Jesus auf einen Berg, gezogen von der Hand Gottes, die sich ihm entgegenstreckt...

 

Pater Dr. Roger Cicholaz OFM
(09.01.2009)