Einen Augenblick bitte ...

Gemeinsam den Weg bestehen

In einem Pontifikalamt in der Pilgerhalle im März 1990 anlässlich der Feiern „100 Jahre Franziskaner in Bornhofen 1890-1990“ sagte Bischof Dr. Franz Kamphaus in seiner Predigt (sinngemäß zitiert):

„Wenn ich am Rhein unterwegs bin, schaue ich oft zu den Burgen und Wehrtürmen auf den Anhöhen. Heute sind die alten Ruinen beliebte Ausflugsziele. Abends werden sie angestrahlt und erscheinen in herrlichem Licht. Schön, dass es das gibt. Wer möchte es schon missen? Aber es lebt niemand mehr in dem alten Gemäuer.

Ist es nicht für viele mit dem Glauben und der Kirche ähnlich? Das alles steht oft genug wie Ruinen in der Gegend, wie brüchige Mauerreste in Seelenlandschaften – und nur für feierliche Ausflüge kommen sie in den Blick. An den Festen wird das Ganze angestrahlt. Ein wunderbares Bild... aber leben wir darin? Wohnen wir in unseren Glaubensüberzeugungen und Hoffnungen?“

Fast 20 Jahre danach: Was hat sich verändert? Es hilft nicht, darüber zu klagen, dass wir heute womöglich „noch unbehauster“ geworden sind. Ruinen und brüchige Mauerreste können verstärkt und wieder aufgebaut werden – wenn wir dies wirklich wollen.

Der Weg, auf den uns Jesus einlädt, ihn mit ihm zu gehen, kann die „unbewohnten Räume in und um uns“ mit neuen Leben füllen – wenn wir gemeinsam unterwegs sind, tiefer  vertrauen und mutiger zu hoffen wagen.