Wallfahrtskloster Bornhofen


 

Einen Augenblick bitte ...

 

 

Das Neue ist Person

 

Die Frage, was Jesus wollte und in diese Welt zu bringen kam, ist letztgültig in den Texten des Neuen Testaments beantwortet. Ungenau und falsch werden unsere Deutungen, wenn wir die Person Jesu einseitig und verengt und oder allein nach eigenen Wünschen sehen – so wie sie uns in der Bibel nie begegnet, etwa bei Leonardo Boff („Jesus Christo Liberator“, 1972): Hier erscheint Jesus als der Vorkämpfer in der Befreiung der Armen mit dem Ziel, das „Reich“ aufzurichten, die neue Gesellschaft freier und gleicher Menschen.

 

Anders in den biblischen Texten: In allen Evangelien erscheint Jesus als der mit göttlicher Vollmacht ausgestattete Sohn, gesandt mit einem Auftrag, der ihm vom Vater zukommt: „Denn er lehrte wie einer, der (göttliche) Vollmacht hat, und nicht wie ihre Schriftgelehrten“ (Mt 7,29). „Der Sohn kann von sich aus nichts tun“ (Joh 5,19.30).

 

In wunderbarer Weise hat dies Papst Benedikt XVI. formuliert: „Wenn wir nach dem Zentrum des neuen Testaments fragen, stoßen wir auf Christus selbst. Das Neue darin sind nicht eigentlich neue Ideen – das Neue ist Person: Gott, der Mensch wird und den Menschen zu sich heranzieht.“

Pater Dr. Roger Cicholaz OFM
(24.12.2009)