Wallfahrtskloster Bornhofen


 

Einen Augenblick bitte ...

 

Hoffnung und Sinn

 

„Hoffnung ist nicht Überzeugung, dass es gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat – gleich, wie es ausgeht.“ Dieser viel zitierte Satz von Václav Havel steht zwar unserem Sprachgebrauch entgegen, wenn wir fragen, was unter Hoffnung zu verstehen sei und worauf sie sich richte, entspricht aber (in seinem religiösen Anspruch) durchaus dem, was Hans Küng so formuliert: „Gottes Liebe bewahrt nicht vor allem Leid. Sie bewahrt aber in allem Leid.“

 

Wir hoffen, dass etwas gut ausgeht, dass sich etwas erfüllt und uns zuletzt ein glückliches Ende erwartet. Zuerst darin vermögen wir zu erkennen, „dass etwas Sinn hat“. In unserem gegenteiligen Erfahrungen, in Krankheit, Leid und Not, Sinn zu erfahren, bleibt für uns eine logische Komplikation, weil sie unserer „natürlichen Hoffnung“ entgegensteht und unserer Sehnsucht, dass sich schon hier und jetzt erfüllen möge...

 

Sinnlos erschiene unser Leben und der Tod, wenn es nicht die Verheißung gäbe, dass Gott, der uns schuf, uns von Ewigkeit her wollte und in Ewigkeit möchte, dass wir sind. Das ist unsere Hoffnung über Zeit und Raum hinaus: heil und ganz zu werden in der Liebe Gottes.

 

Pater Dr. Roger Cicholaz OFM
(15.03.2010)