Wallfahrtskloster Bornhofen
Einen
Augenblick bitte ...
Befreit
Wenn wir unsere Freiheit
nach dem Willen Gottes für andere einsetzen, verlieren
wir nichts, sondern werden selbst (mehr) frei und heil:
„Dein Licht wird hervorbrechen; deine Wunden werden
vernarben; deine Finsternis wird hell wie der Mittag“ (Jes
58, 9-10).
Der Prophet spricht von
dem, was wir gewinnen, nicht von heroischen Taten und
moralischen Appellen, die über den Tag hinaus keinen
Bestand haben. – „Deine Wunden werden vernarben...“ Die
eigenen Verwundungen und die anderer, die gibt es:
Partner, die sich immer tiefer verletzen, Schuld, die
uns ratlos macht und lähmt, Kinder, die nicht zur Welt
kommen dürfen, ...
Und doch: Es gibt keinen
Grund, dass wir uns – wie Adam – im Gebüsch verkriechen.
Mitten in der Angst vor der Freiheit hören wir das Wort
der Verheißung, dass wir nicht leer ausgehen werden,
wenn wir die Liebe wagen: „Du gleichst einem bewässerten
Garten, einer Quelle, die niemals versiegt“ (Jes 58,11).
Viele von uns können aus
eigenen Erfahrungen bestätigen: Wo wir unser Ja zur
Gerechtigkeit und zur Liebe gegen alle Zweifel und
Widerstände durchgehalten haben, hat uns das nicht in
die Sackgasse geführt, sondern zu einem neuen Anfang und
zu größerer Freiheit. Zu dieser Freiheit sind wir von
Gott berufen.
Pater Dr. Roger Cicholaz OFM
(03.05.2010)
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Texte zur Rubrik
"Einen Augenblick bitte ..."
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