Menschensohn
Wenn Jesus von sich selbst sprach, nannte
er sich Menschensohn. Im 2. Kapitel des Markus-Evangeliums sagt Jesus:
„Ihr sollt aber erkennen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier
auf der Erde Sünden zu vergeben.“
Der Frage nachgehend, wie das Wort
„Menschensohn“ zu verstehen sei, schlagen wir vor: „Sohn Gottes, der
selbst Mensch und mit den Menschen ist.“ – Menschlich zu leben, die
Menschlichkeit selber ist für Jesus der Maßstab, an dem sich vor Gott
entscheidet, was unser Leben eigentlich wert war. Von daher sind auch
die Verse 8 und 9 im 12. Kapitel des Lukas-Evangeliums zu verstehen:
„Ich sage euch: Wer sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem wird
sich auch der Menschensohn vor den Engeln Gottes bekennen. Wer mich aber
vor den Menschen verleugnet, der wird auch von den Engeln Gottes
verleugnet werden.“
Wenn es uns immer mehr gelingt, keinen
Schatten zu werfen auf das Leben anderer Menschen und nicht deren
Aussichten zu verstellen, sind wir auf dem rechten Weg, den der
Menschensohn für uns vorausgegangen ist.
Pater Dr. Roger Cicholaz OFM
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