S
piegel der Ewigkeit

    In seinem Brief an die Galater schreibt der Apostel Paulus: „Zur Freiheit hat uns Christus befreit. Bleibt daher fest und lasst euch nicht von neuem das Joch der Knechtschaft auflegen“ (Gal 5,1). Dem Wort Jesu zufolge entsteht „innere Freiheit“ wider alle Angst und wider die Verstellungen des Lebens zuerst dadurch, dass wir dem wahren Bild unseres Selbst nachgehen und der ewigen Liebe vertrauen, die uns ins Dasein rief.

    Die Selige Maria Katharina Kasper (Stifterin der Genossenschaft der Armen Dienstmägde Jesu Christi – ADJC) schrieb um 1880 ihren Mitschwestern: „Wir sind ja nur auf der Welt, um uns auf den Himmel vorzubereiten.“ Ist das die Freiheit, die Jesus meint? Wir neigen mehr der folgenden Einschätzung zu: „Das irdische Leben ist keine Hürde auf dem Weg zum Himmel, die man überspringen müsste, es ist der Spiegel der Ewigkeit, den es möglichst intensiv zu betrachten gilt, weil in ihm alles aufscheint, was wir von Gott auf Erden je erkennen können“ (E.D.).

    Papst Johannes Paul II. in einem Schreiben an die Jugendlichen in der Welt: „Das Christentum lehrt die Vergänglichkeit vom Blick auf das Reich Gottes zu verstehen, vom Blick auf das ewige Leben. Ohne dies bringt das vergängliche Leben, und sei es noch so reich und in jeder Hinsicht gelungen, dem Menschen schließlich doch nichts anderes als die unausweichliche Notwendigkeit des Todes.“

Pater Hugon Superson OFM
Manfred Reichgeld
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Texte zur Rubrik "Einen Augenblick bitte..."

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