Der Sämann
In Mk 4, 3-20 erzählt Jesus die
Gleichnisse vom Sämann und der vielfachen Saat: Da kamen die Vögel und
fraßen die ausgesäten Körner... Ein Teil der Saat fiel auf felsigen
Bogen und verdorrte... Ein anderer Teil ... fiel auf guten Boden und
brachte Frucht; die Saat ging auf und wuchs empor...
Neben den nahe am Text bleibenden
Deutungen („Auf guten Boden ist das Wort bei denen gesät, die es hören
und aufnehmen und Frucht bringen...“ – Mk 4, 20) kommen hier auch andere
Erfahrungen in den Blick: Menschen, die mutlos und resigniert mit dem
Gefühl leben, dass doch alles umsonst oder verloren sei:
„Ein Bauer mag so gut wie immer einen
Ertrag ernten, der die Menge der Aussaat um ein Mehrfaches übersteigt.
Im menschlichen Leben indessen kann so vieles zerstört und erstickt
werden, ohne dass irgendeine „Ernte“ die Mühen und Leiden lohnen würde.
Erst wenn man Gott als den Sämann unseres Dasein glaubt, lässt die
Verzweiflung sich überwinden, die der Endlichkeit unserer Existenz
notwendig innewohnt.“ (E.D.)
Pater Hugon Superson OFM
Manfred Reichgeld
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