Die Mitte der Zeit
 

    Wir Menschen leben in Zeit und Raum, blicken zurück auf das, was war und mehr noch sind wir auf der Suche nach unserer Zukunft. Im Vertrauen auf die in Jesus verbürgte Verheißung Gottes wissen wir, wer alles Zukünftige in Händen hält: Der am Anfang war, wird über alle Zeit hinaus auch das Ende bestimmen.
    Mit dem in der „Mitte der Zeit“ erschienenen Gottessohn ist menschliches Zeitmaß mit den immer neu sich wiederholenden Naturabläufen aufgehoben und durch die Zeitgabe Gottes ersetzt. Jeder Tag wird jetzt zu einem einmaligen, einzigartigen Geschehen, bleibend und in die Zukunft bestimmt. Nicht „nach ewig ehernen Gesetzen“, wie Goethe meinte, ohne Mitte und ohne Anfang und Ende, leben wir, sondern unumkehrbar auf jenes ‚Du’ hin, das wir Gott nennen.
    Vertrauen wir der göttlichen Verheißung: Mit Ostern ist der Kreislauf von Stirb und Werde für immer unterbrochen: Wir sind nicht mehr der Schöpfung unterworfen und ihren Gesetzen, weil wir die Zukunft nicht mehr suchen müssen. In Gal. 5,1 und 13 heißt es: „Zur Freiheit seid ihr berufen... Lasst euch nicht wieder unter das knechtische Joch fangen.“

Pater Hugon Superson OFM

Manfred Reichgeld

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Texte zur Rubrik "Einen Augenblick bitte..."

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