Über alle Grenzen |
Was uns über alle Grenzen hoffen lässt, über
alles Einengende und über alles Leid hinaus, ist die Sehnsucht nach dem
Unendlichen. Wie die Schwalben im frühen Herbst die Enge des Dorfes
verlassen und sie die Sehnsucht nach der grenzenlosen Weite der Meere
und Gebirge überkommt, so hat der Gott des Lebens und der Liebe unsere Seele mit Ahnkraft erfüllt, auf dass wahr wird in unserem Leben, das uns
zugedachte Sein zu finden und in ihm zu bleiben. Einzig darin liegt unsere Bestimmung, die Worte und Melodien zu hören, die in uns angelegt sind – und danach zu handeln. Wenn wir die verborgenen Sprachen zwischen Himmel und Erde suchen und wir das leben, was an Reichtum in uns liegt, dann wird unsere Seele weit und wir tragen unser Glück und unsere Liebe weiter... Was uns trägt und über den Tag hinaus
glücklich macht, erreichen wir weniger durch bewusste oder willentliche
Entscheidungen, als vielmehr dadurch, dass wir offen werden gegenüber
dem, was in unser Inneres vorgedrungen sein muss – manchmal gegen
Widerstände, dann aber umso mehr verändernd.
Pater Hugon Superson OFM |
Texte zur Rubrik "Einen Augenblick bitte..." ____________________________________ |