Frei und erlöst
Wer selbst innerlich frei und „erlöst“ ist,
kann für andere befreiend und erlösend wirken...
In den Texten des
Neuen Testaments wird deutlich, dass sich die wirklichen Fragen des
Lebens nicht durch moralische Anweisungen und nicht „durch das Gesetz“
lösen lassen – so wie es die Pharisäer und Schriftgelehrten glaubten.
Es war die Erfahrung von Jesus, dass
äußere Tugendkataloge, Postulate und Imperative Menschen in ihrer
Entwicklung eher blockieren als sie voranbringen, und zwar nicht, weil
die moralischen Zielsetzungen an sich selbst verkehrt wären, sondern
weil sie immer weiter ins Unrecht setzen, wenn sie nicht erreicht
werden: „Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.“
Jesus wollte jedem Einzelnen den Wert und
die Größe seiner eigenen Persönlichkeit wiederzuentdecken helfen – nicht
fordern, sich intensiver, nützlicher oder sonst wie einer äußeren
Ordnung anzupassen: „Der Sabbat ist für die Menschen da.“
Den Menschen damals in Galiläa und
Jerusalem und uns heute sagt Jesus: Ich will, dass ihr eins seid und
frei und euch entfaltet wie es eurem göttlichen Wesen entspricht.
Vertraut eurem himmlischen Vater, der euch ins Leben rief und diesen Ruf
niemals mehr zurücknimmt...
Pater Hugon Superson
OFM
Manfred Reichgeld
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