Das Wesentliche ist unsichtbar

„Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“ (Exupéry).
 

    Glauben ist nicht Wissen – das ist wohl wahr. Ein solches Reden – manchmal mit negativem Unterton – sagt aber nicht, dass Wissen, weil uns die Dinge unmittelbar vor Augen kommen, in sich einen größeren Wert besitzt als andere Zugänge zur Wirklichkeit.

    Ich glaube dir... Ich glaube, dass das, was du sagst, wahr und wirklich ist... Ich glaube, dass der Gott des Lebens und der Liebe in und mit mir ist... Das für uns nicht Verfügbare für wahr und wirklich halten, ist dem, was wir (beweisbar) wissen, nicht unterlegen.

    Ohne das, was wir „glauben“ nennen, wäre das (tägliche) Zusammenleben der Menschen gar nicht vorstellbar – wiewohl wir immer die Freiheit haben, auch nein zu sagen zu dem, was beansprucht, glaubend angenommen zu werden.

    „Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde...“ Liegt darin nicht unendlich mehr Sinn als in allem Wissen, das sichtbar vor uns kommt? – Mit Exupéry sind wir der Meinung: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

Pater Hugon Superson OFM
Manfred Reichgeld

____________________________________

Texte zur Rubrik "Einen Augenblick bitte..."

____________________________________