Dein Reich komme

    Wenn Jesus vom Reich Gottes spricht, meint er das gegenwärtige Handeln Gottes – nicht irgendeine Sache oder einen Ort, nicht die Zukunft oder eine unbestimmte Zeit. So ist das Wort von Mk 1,15 „Das Reich Gottes ist nahe gekommen“ zu verstehen: Gott ist (uns) nahe.

    „Als Jesus von den Pharisäern gefragt wurde, wann das Reich Gottes komme, antwortete er: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es an äußeren Zeichen erkennen könnte. Man kann auch nicht sagen: Seht, hier ist es!, oder: Dort ist es! Denn: Das Reich Gottes ist (schon) mitten unter euch“ (Lk 17,20-21).

    Gott ist den Menschen nah durch Jesus. Durch die Gemeinschaft mit ihm öffnet sich uns das Verhältnis zu Gott, das der Mensch nicht von sich aus bewirken kann. In dem, was Jesus sagt und tut, erfahren Menschen an Leib und Seele das heilende Handeln Gottes als gegenwärtig wirkende Macht.

    Jesus wirkt durch den Geist, den Gott, der Vater, ihm schenkt. – Dass Gott das in Jesus begonnene Werk vollenden wird, darauf hoffen wir – wenn wir durch alle Dunkelheit hindurch an das Licht glauben, an den Gott, den uns Jesus als den liebenden Vater aller Menschen lehrt.

Pater Hugon Superson OFM
Manfred Reichgeld

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Texte zur Rubrik "Einen Augenblick bitte..."

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