„Zur Freiheit hat uns
Christus befreit“ (Gal 5,1). – Das war die Frage
des Volkes Israel: Wo ist unsere Freiheit… und
wo liegt das Land der Verheißung? Wir fragen
heute nicht anders: Wo liegt das Land der
Verheißung?
Adam und Eva wollten frei sein von Gott. Sie
griffen nach den Sternen und fielen schließlich
aus allen Wolken. „Zur Freiheit befreit“ meint
nicht weggehen, loslassen oder festhalten,
sondern immer wieder neu aufbrechen, sich von
inneren und äußeren Zwängen befreien und
gemeinsam unterwegs sein.
So ist die eigene Freiheit nicht ichbezogen,
sondern auf ein Du orientiert, so wie Jesu
Freiheit und Menschlichkeit nie um sich selbst
kreiste, als vielmehr die göttliche Würde und
Freiheit jedes einzelnen Menschen im Blick
hatte. Dann sind wir wirklich frei – wenn wir
über das eigene Ich hinauskommen, in der Liebe
wachsen und von unserem „Selbst“ etwas
weitergeben zu der alle und alles umfassenden
Freiheit, zu der wir berufen sind.
Gott steht auf der Seite derer, die von Kräften
umgeben sind, die menschliches Leben entstellen
und einengen. In dieser Zusage liegt unsere
Hoffnung begründet, dass ich hinter allen
Grenzen Licht und Weite auftun und wir „vom
Schicksal befreit“ sind.
Pater Dr. Roger Cicholaz OFM
(11.04.2011)
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