„Jesus sprach
zu seinen Jüngern: Hütet euch, eure Frömmigkeit
vor den Augen der Menschen zur Schau zu stellen,
sonst habt ihr keinen Lohn von eurem Vater im
Himmel zu erwarten“
Fromm sein,
heißt: sich zugehörig und geborgen wissen, in
der Liebe Gottes leben und diese Liebe
weiterschenken. Für den Liebenden gibt es nichts
zu erklären, zu verteidigen und aufzuzählen.
Alles Äußere, die Suche nach Anerkennung und das
Streben, etwas zu leisten und vorzuweisen, steht
dem entgegen, was Jesus mit (selbstloser)
Frömmigkeit meint.
„Die Liebe
prahlt nicht, bläht sich nicht auf und sucht
nicht ihren Vorteil“, schreibt der Apostel
Paulus in seinem Brief an die Korinther (1 Kor
13,4). Allein eine solche Liebe vermag uns etwa
von dem zu zeigen, was Gott den Menschen
ursprünglich zugedacht hat und was wir bildhaft
das Paradies nennen.
Sollten wir
in fünf oder zehn Jahren gefragt werden, was wir
in dieser Zeit gemacht haben und was aus uns
geworden ist, werden wir zuerst auf diese Frage
zu
antworten haben: Ist es uns gelungen, in der
Liebe zu wachsen? – Jesus sagt: „Dein Vater, der
auch das Verborgene sieht, wird es dir
vergelten“ (Mt 6,6).
Pater Dr. Roger
Cicholaz OFM |
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