Vorbehaltlos angenommen

   Als Jesus in Galiläa und Jerusalem die Ausgegrenzten und Chancenlosen an seinen Tisch einlud, war dies für viele ein Ärgernis und widersprach dem, was „Gesetz und Ordnung“ damals wider die Freiheit des Einzelnen und wider die Güte setzten.

   Gegen alle Zweifel und alle Angst, schuldig zu werden vor Gott, setzte Jesus das Vertrauen: Ihr seid vorbehaltlos angenommen und ohne euer Dazutun geliebt. In Freiheit und in der Wahrheit zu leben, dazu seid ihr berufen – und darin dem Himmel nah. Nur ihr selbst könnt euch von dieser Nähe zu Gott (und den Menschen) entfernen und ausschließen, indem ihr nicht die Wahrheit und nicht die Liebe sucht.

   „Dein Glaube hat dir geholfen“, sagt Jesus in Mk 5, 34. „Glaube“ meint das heilende und alles verändernde Vertrauen, den „Gang über das Wasser“ (vgl. Mt 14, 25), Mut haben und aufbrechen, sich selbst annehmen und nicht verzagt zurückbleiben.

   Die Botschaft Jesu ist die unüberbietbare „Vision des Lebens“, die alle Zeit und allen Raum überdauert. – Von dieser Hoffnung und in diesem Vertrauen leben wir.

 

 

Pater Dr. Roger Cicholaz OFM

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Texte zur Rubrik "Einen Augenblick bitte..."
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